Immer wieder steht zur Diskussion, ob die Griffel der „Harzer Gruppe“ nicht doch eine andere Funktion hatten als die ursprüngliche Deutung als Schreibgriffel es glauben machen wollte. Unsere Nadel zeigt zwar eine Faust mit Ringöse am oberen Ende, hat aber im Gegensatz zu den eindeutigen Griffeln keinen rechteckigen Schaft und auch die aufsitzende Vogelfigur schließt das Glattstreichen einer Wachstafel aus. Mit ihrer Länge ist sie jedoch durchaus vergleichbar mit den großen Griffeln. Die 135°-Biegung könnte hingegen, nimmt man eine Verwendung als Haar- oder Haubennadel an, durchaus gewollt gewesen sein, damit man sie leichter ins Haar bzw. in eine Haube einstecken konnte. Die Verzierung mit einem Vogel auf einer Faust sowie dem palmettenartig ausgeformten Schaft mit gerilltem Ende wäre weiterhin gut sichtbar. Die Öse in der Faust könnte auch zur sicheren Befestigung an einer Haube gedient haben. Bemerkenswert ist die gut gearbeitete fast 2 cm große, sitzende Vogelfigur bei der es sich wahrscheinlich um eine Taube handelt. Spekulativ bleibt, ob es sich bei dieser Figur um ein religiöses Symbol handelt oder es rein dekorative Zwecke besaß.